10. Monat ( 37. - 40. Woche)
37. SSW
Ihre Plazenta hat mittlerweile eine Größe von 20 bis 25 Zentimetern erreicht,
ist drei Zentimeter dick und etwa 500 Gramm schwer. Genügend Fläche also, um den
Austausch von Nährstoffen und Abfallstoffen zwischen Ihnen und Ihrem Kind zu
gewährleisten. Die Plazenta produziert Hormone, die Ihre Brüste weiter
anschwellen lassen. Aber nicht nur Ihre: Auch die Ihres Kindes, egal, ob Junge
oder Mädchen, schwellen an. Die Schwellung geht nach der Geburt zurück (falls
Sie Ihr Kind stillen, auch erst beim Abstillen). Sollten Sie ein Mädchen
bekommen, können diese Hormone einige Tage nach der Geburt eine leichte
Vaginalblutung auslösen. Also: Kein Grund zur Sorge!
Haben Sie Schmerzen im unteren Teil Ihres Bauches? Das sind Ihre Gelenke im
Becken, die langsam nachgeben, um dem Baby eine "freie Fahrt" zu ermöglichen.
Das Nachgeben zieht an den Bändern, den sog. Mutterbändern und
das schmerzt. Ihre Hüften werden breiter werden. Erst in etwa einem Jahr werden
Sie voraussichtlich Ihre ursprüngliche Form wieder gefunden haben.
Rund 2.700 Gramm bringt Ihr Sprössling auf die Waage, er ist etwa 47
Zentimeter groß und hat einen Kopfdurchmesser von ca. 9,3 Zentimetern.
Ihr Baby produziert Kortison, ein Hormon, das die Lungen auf
den ersten Atemzug vorbereitet. Denn sofort nach der Geburt ist der
Blutkreislauf des Kindes ein anderer und nicht mehr mit dem Ihren verbunden.
Eigenständig wird das gesamte Blut des Babys durch die Lunge strömen müssen, um
den Austausch von Sauerstoff und Kohlendioxid zu gewährleisten. Falls jetzt
geboren, zählt Ihr Kind nicht mehr zu den Frühgeburten.
Interessanterweise stellt man fest, dass viele Schwangere kurz vor der Geburt
ungeheuer aktiv werden. Es werden der Boden gewienert, die Fenster geputzt, die
Schränke ausgewischt, kurz: das "Nest" wird für den Neuankömmling herausgeputzt.
Unterdrücken Sie nicht unbedingt diesen "Nestbau-Instinkt". Wer
weiß, ob der nicht tiefere Gründe hat.
Sollten Sie mit Sorge auf die bevorstehende Geburt blicken: Das ist völlig
normal. Vielleicht helfen Ihnen ein paar Strategien gegen die Angst.
Es ist zu eng. Ihr "Untermieter" hat seine Arme auf der Brust verschränkt,
die Beine angewinkelt und bewegt sich kaum noch. Erschrecken
Sie also nicht, wenn die Bewegungen Ihres Kindes nachlassen. Immerhin ist es
mittlerweile rund 50 Zentimeter groß und um die 3.000 Gramm schwer!
Alles wartet auf die Ankunft Ihres Babys. Nicht selten wird eine Geburt auch
künstlich eingeleitet. Das kann etwa der Fall sein, wenn Sie Diabetikerin sind,
eine Herzkrankheit haben oder an Bluthochdruck leiden. Auch der Sprung der
Fruchtblase oder die bevorstehende Ankunft von Zwillingen kann ein Grund sein.
An vielen kleinen Zeichen können Sie erkennen, dass die Geburt bevorsteht:
z.B. an plötzlicher Müdigkeit oder Übelkeit. Grund dafür ist die hormonelle
Veränderung, welche die Geburt auslöst. Der Schleimpfropf, der den Muttermund
während Ihrer Schwangerschaft verschlossen hat, geht ab. Normalerweise passiert
das ein bis drei Tage vor der Geburt. Grund in die Klinik zu fahren ist eine
geplatzte Fruchtblase oder eine leichte Blutung; die Zeichnungsblutung.
Natürlich auch regelmäßige Wehen alle zehn Minuten über mindestens eine Stunde
sind ein Grund. Ein Ziehen im Rücken (im Bereich der Nieren), anfänglich kaum
spürbar, wird im Laufe des Tages (der Nacht) stärker und regelmäßiger - kein
Zweifel. Es ist so weit: Ihr Baby will auf die Welt!
Und ist dem noch nicht so, so befinden Sie sich in der:
41. Woche. Lassen Sie sich von Eltern,
Freunden und Bekannten nicht verrückt machen. Ihr Kind ist zwar noch nicht auf
der Welt, das ist aber kein Grund zur Sorge. Als normal gelten
eine Übertragung bis zu 14 Tagen. Regelmäßige Kontrollen bei Ihrem Arzt
überwachen Ihre und die Gesundheit Ihres Babys.