5. Monat ( 17. - 20. Woche)

 
17. SSW

Etwa 16 Zentimeter misst Ihr Baby von Kopf bis Fuß und wiegt rund 135 Gramm, so viel wie eine kleine Orange! Sauerstoff bekommt es weiter über Ihr Blut, dennoch finden bereits Atembewegungen statt - unregelmäßig und noch ohne jede Bedeutung. Das Kind übt. Das Fruchtwasser stellt dabei ein prima Terrain dar, das komplizierte Zusammenspiel von Atmen und Schlucken auszuprobieren.

Sie kommen kommt leicht ins Schwitzen. Das hängt mit dem natürlichen Anstieg der Körpertemperatur während der Schwangerschaft zusammen. Für die tägliche Dusche (besser als ein Vollbad) sollte ein Duschzusatz benutzt werden, der den natürlichen Fettgehalt der Haut nicht stört. Ansonsten drohen Infektionsgefahr und Juckreiz. Auf jeden Fall sollte man auf Vaginalduschen (egal mit welchem Zusatz) verzichten.

Übrigens ist es normal, wenn sich in der Schwangerschaft die Menge an Scheidensekret deutlich erhöht. Nach der Dusche sollten Brust und Bauch, aber auch Hüften und Oberschenkel leicht massiert werden. Besonders gerne wird Schwangeren die Zupfmassage ans Herz gelegt. Das soll helfen, die Haut geschmeidig zu halten - falls Kinder, Beruf und Partner Ihnen Zeit dafür lassen.

18. SSW

Auf einmal spüren Sie ihr Kind (18 bis 20.Woche)! Wenn Sie zum ersten Mal schwanger sind, werden Sie einige Zeit brauchen, um dahinter zu kommen, dass diese leichte "Schmetterlingsberührung" der Tritt oder Schlag Ihres ungeborenen Sprösslings war. Eine wundervolle Berührung, die allerdings gegen Ende der Schwangerschaft recht kräftig und manchmal auch schmerzhaft werden kann. Warten Sie nur ab, Ihr Kind hat noch so einiges auf Lager!

Sollte es zwischen den vierwöchigen Vorsorgeuntersuchungen zu Beschwerden kommen, wie etwa anhaltendes Ziehen im Bauch, Blutungen oder Schwindelanfälle, zögern Sie nicht, Ihren Arzt auch spontan aufzusuchen.

In dieser Phase der Schwangerschaft geht es den meisten Frauen seelisch wie körperlich blendend. Anfängliche Beschwerden sind endgültig verschwunden, die Freude aufs Kind nimmt Überhand, Energie und gute Laune kehren zurück. Ein zusätzliches Wärmeempfinden ("das Stövchen vor dem Bauch") ist normal - im Winter angenehm, im Sommer allerdings manchmal ein wenig lästig. Verstopfung kann eine mühsame Begleiterscheinung sein. Auch wenn sie sehr hartnäckig wird, bitte nicht ohne den Rat des Frauenarztes ein Abführmittel nehmen!

19. SSW

Das Baby wiegt jetzt rund 200 Gramm - so viel wie zwei Tafeln Schokolade! Von Kopf bis Fuß ist es auf etwa 19 Zentimeter gewachsen. Die Nervenfasern vernetzen sich zunehmend, die Muskeln werden stärker, die Bewegungen bestimmter und die Feinmotorik beginnt sich zu entwickeln. Ihr Kind hat sich ein eigenes Fitnessprogramm ausgedacht, um seine Muskulatur mit Greifen, Wenden, Treten und Boxen weiter aufzubauen. Feiner Flaum bedeckt den gesamten Körper des Babys, die so genannten Lanugohaare. Langsam beginnt der Fötus nun auch Fett anzusetzen. Auf dem Ultraschall (die Zweite der Ultraschalluntersuchungen steht in dieser Woche an) sieht man nun deutlich die Plazenta, Schluckbewegungen des Kindes, das Gehirn sowie den Beweis dafür, dass der Tastsinn ausgebildet ist: Der Fötus zieht seinen Fuß zurück, wenn es an die Gebärmutterwand stößt. Vielleicht haben Sie auch Glück und Ihr Baby lutscht gerade am Daumen, wenn! Sie es per Ultraschall in seiner "Einzimmerwohnung" besuchen.

Spätestens jetzt fängt Ihr Bauch an deutlich zu wachsen. Die Schwangerschaft wird nun vermutlich auch für andere sichtbar: Zeit für gemütliche Kleidung. Ihr Bauch ist allerdings noch nicht so dick, dass er Sie behindert - die beste Zeit für einen unbeschwerten Urlaub mit dem Partner bzw. den älteren Kindern. Sollten Sie allerdings Pläne für eine Fernreise, große klimatische Umstellungen oder ungewohnte Höhenlagen hegen, sollten Sie diese unbedingt mit Ihrem Arzt besprechen

20. SSW

Halbzeit! Und Ihr Kind kann hören. Es ist nicht nur imstande, Ihren Herzschlag, das Rauschen Ihres Blutes oder das Grollen Ihrer Eingeweide zu hören. Das Baby nimmt Geräusche der Außenwelt wahr. Es reagiert auf Rhythmen, Geräusche und Lieder. Wenn Sie in diesem Stadium anfangen, Ihrem Baby vorzusingen, wird es dieselben Lieder nach der Geburt wieder erkennen!

Die endgültige Anzahl der Nervenzellen - 12 bis 14 Milliarden - ist jetzt vorhanden. Wenn das Gehirn mit 18 Jahren ausgereift ist, beginnt der langsame Abbau der Zellen.

Stillen oder nicht? Sind Sie noch unentschlossen? Für einige Frauen kann es sinnvoll sein, mit der Vorbereitung der Brust (Schlupfwarzen) auf das Stillen langsam zu beginnen. Welche Methode Sie auch immer wählen werden, die Flasche oder das Stillen, daran entscheidet sich nicht die gute von der schlechten Mutter! Übrigens: Erschrecken Sie nicht, wenn aus dem Busen schon jetzt vereinzelt ein wenig Milch tropft. Die natürliche Vorbereitung Ihres Körpers auch auf die Zeit nach der Geburt ist bereits im vollem Gange.